Braunschweig. Am Montag fällt die Entscheidung in Braunschweig. Das Hinspiel hat viele aufgebracht.

Vor dem Aufstiegsfinale zur Fußball-Bundesliga zwischen Eintracht Braunschweig und VfL am Montagabend im Eintracht-Stadion sind auf beiden Seiten die Nerven zum Zerreißen gespannt. Das Spiel ist ausverkauft, knapp 23 000 Zuschauer werden im Stadion sein.

Die Polizei ist nach den Vorkommnissen beim Hinspiel in Wolfsburg auf Auseinandersetzungen vorbereitet. Nach den Statuten des Deutschen Fußballbundes handele es sich um ein Risikospiel, so Sprecher Wolfgang Klages. Mehrere hundert Polizisten werden im Einsatz sein. Auf Wasserwerfer werde man aber verzichten.

„Das Mitführen und Tragen von Wolfsburger Fan-Utensilien in den Heim-Blöcken ist untersagt.“
„Das Mitführen und Tragen von Wolfsburger Fan-Utensilien in den Heim-Blöcken ist untersagt.“ © Miriam Herzberg,Sprecherin von Eintracht Braunschweig

Hinzu kommen 600 Ordner im Stadion – weit mehr als sonst wegen der Brisanz, so Eintracht-Sprecherin Miriam Herzberg. Sie kündigte „intensive Einlasskontrollen“ an. „Wir bitten um eine frühzeitige Anreise der Fans.“

Weiterhin weist der Verein die Anhänger des Gastvereins darauf hin, dass „das Mitführen und Tragen von Fan-Utensilien in den Heim-Blöcken 5 bis 12“ untersagt sei. Eintracht behalte sich vor, erkennbare VfL-Fans aber auch aus den anderen Blöcken zu verweisen, sollte es während des Spiels zu Problemen kommen.

Laut Polizei wird die Lage nach dem Spiel unübersichtlicher werden. Sehr wahrscheinlich sei, dass es einen Fan-Marsch der Eintracht-Anhänger in die Innenstadt geben wird, zum Bohlweg.

Eine Bilanz des Hinspiels veröffentlichte die Polizei am Freitag. Aufgrund der massiven Polizeipräsenz haben sich die Auseinandersetzungen zwischen Fans aus beiden Lagern in Grenzen gehalten. Die Polizei ermittelt dennoch in 16 Fällen wegen Körperverletzung. Sie nahm vor und nach dem Spiel vier gewalttätige Fans in Gewahrsam, in sechs Fällen ermittelt sie wegen Landfriedensbruchs.

Viele Eintracht-Fans sehen das Vorgehen der Polizei sehr kritisch, sind immer noch wütend. Beim Fanmarsch vom Bahnhof zum Stadion setzte die Polizei Wasserwerfer und Pfefferspray ein, Anhänger wurden verletzt. Wolfsburgs Polizeisprecher Sven-Marco Claus hält den Einsatz auch mit etwas Abstand immer noch für „absolut gerechtfertigt“, schließlich seien zuvor Steine und Flaschen geflogen.

Michael Vieth, Vorsitzender des Braunschweiger Fanrats, sieht das anders. Er beteuert: „Steine sind nicht geflogen, Flaschen erst verstärkt, als die Polizei die Wasserwerfer eingesetzt hat.“ Er kritisiert: „Der Einsatz der Wasserwerfer war völlig überzogen, völlig wahllos in die Menge hinein.“

Der Fan-Forscher Professor Gunter A. Pilz erwartet wegen des Polizei-Einsatzes und wegen des unberechtigten Elfmeters für den VfL ein „heißes Rückspiel“. Er prognostiziert eine „giftige Stimmung“ im Eintracht-Stadion.