Braunschweig. In Braunschweig und Wolfsburg kosten Wohnungen bis zu sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

In nur einem Jahr haben die Preise für Eigentumswohnungen in den größten Städten unserer Region deutlich angezogen. In Braunschweig zahlten Käufer Ende 2016 etwa 7,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist, in Wolfsburg waren es 6 Prozent. Das sind Durchschnittswerte, in angesagten Stadtvierteln fallen die Preissteigerungen noch deutlich höher aus.

Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift „Finanztest“. Die Verbraucherorganisation beruft sich auf das Forschungsinstitut vdp Research, das bundesweit Kaufpreise auswertete. Die Daten haben bundesweit gut 600 Banken übermittelt.

Von den 115 untersuchten Städten und Landkreisen ist außerdem der Landkreis Göttingen dabei. Hier stieg der Preis bei Eigentumswohnungen um 6 Prozent.

Hildegard Höhlich von vdp Research sagt: „In Braunschweig steigen die Preise in allen drei Segmenten überdurchschnittlich stark. Im Landkreis Göttingen ist vor allem die große Uni-Stadt der Preistreiber.“

Die Zeitschrift hat auch die Durchschnittspreise bei Hauskäufen sowie die Mietpreise bei Neuvertragsmieten ausgewertet. Wer in Braunschweig Ende 2016 ein Haus kaufen wollte, musste 6,5 Prozent mehr zahlen als im Vorjahreszeitraum. In Wolfsburg waren es noch 5,9 Prozent, im Kreis Göttingen 5,1 Prozent. Die Neuvertragsmieten stiegen weniger stark, in Braunschweig um

3,7 Prozent, in Wolfsburg um 3,5 Prozent und im Kreis Göttingen um 3 Prozent.

Doch wo lohnt es sich noch, eine Immobilie zu kaufen? Entscheidend sei das Kaufpreis-Miete-Verhältnis, sagt Heike Nicodemus, Immobilienexpertin der Stiftung Warentest. Dies könne recht einfach überschlagen werden. Man teile den Kaufpreis durch die Jahres-Nettokaltmiete, die man bei einer Vermietung für eine vergleichbare Wohnung erzielen könne. Nicodemus: „Heute – bei den niedrigen Zinsen – gilt noch das 25-Fache der Jahresmiete als akzeptabel.“ Aber es gebe schon Groß-und Uni-Städte, da zahlten Käufer teilweise schon mehr als das 30-Fache. „Das kann sich eigentlich nur noch bei hohen Miet- und Preissteigerungen in Zukunft rechnen. Und die sind eben ungewiss.“

Der Wert zum Kaufpreis-Miete-Verhältnis liegt in Braunschweig bei bis zu 26 – im Einzelfall natürlich auch noch höher. Nicodemus: „Das ist schon grenzwertig.“ In Wolfsburg sei dieser Wert mit bis zu 20,3 „moderat, verglichen mit anderen Großstädten in Deutschland“. Wer in der Uni-Stadt Göttingen kaufen will, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Der Wert liegt bei bis zu 30.

Kaufwillige in der Region können sich trotz steigender Zahlen trösten: Wer in München und Berlin eine Wohnung kaufen wollte, musste 11 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Das ist der Top-Wert.